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Wissenswertes über Kaminbrände

Eigentlich muss es "Rußbrände" heißen, denn nicht der Schornstein gerät in Brand, sondern der im Schornstein haftende Ruß entzündet sich und man spricht dann von einem Kaminbrand.

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Eigentlich muss es "Rußbrände" heißen, denn nicht der Schornstein gerät in Brand, sondern der im Schornstein haftende Ruß entzündet sich und man spricht dann von einem Kaminbrand.

Besonders bei dem Brennstoff Holz kommt es häufig vor, dass sich im Schornstein so genannter Glanzruß bildet. Dieser Ruß entsteht dadurch, dass ständig Teer- und Wasser-dämpfe von den Rauchgasen ausgeschieden werden und diese sich wie ein Nebel an den Schornsteininnenwandungen besonders an kälteren Oberflächen ( kalter Bereich im Speicher und am Schornsteinkopf ) niederschlagen.

Während eines Rußbrandes kommt es zu einer starken Entgasung, und als Folge sind oft meterhohe Flammen zu beobachten, die aus dem Schornstein schlagen. Der Brand breitet sich sehr schnell im Schornsteininnern aus und es kommt zu Temperaturen bis zu 1400°C.

Wie entsteht unkontrollierter Rußbrand im Schornstein:

Das Verbrennen langflammiger Brennstoffe oder das Verbrennen von Nadelhölzern, da bei ihnen häufig Funken mit einer höheren Abgastemperatur über die Züge der Feuerstätte in das Ofenrohr und in den Schornstein gelangen. Diese können dann die Rußschicht im Ofen-rohr sowie im Schornstein entzünden.

Die festen Ruß- und Teerbeläge im Ofenrohr und Schornstein brennen besser als der einge-setzte Brennstoff, weil sie keine Feuchtigkeit und sonstige nichtbrennbare Bestandteile ent-halten.

Bei teerischen Verbrennungsrückständen ist davon auszugehen das durch hohe Holzfeuch-tigkeit (> 18 %), zu große Holzscheite, mangelnder Luftüberschuss es zu einem unvollkom-menen Abbrand kommt. Dadurch entsteht eine Verminderung der Verbrennungstemperatur und somit zu hohen Kohlenmonoxid - Emissionen und der Bildung von Kohlenwasserstoffen. Deshalb ist darauf zu achten das der Wassergehalt des Brennstoffes unter 18% liegt. Da der Brennstoff Holz zum größten Teil aus Kohlenstoff und Sauerstoff besteht würde bei einer vollkommenen Verbrennung also nur CO2und H2O entstehen.

Wichtig ist das Brennholz so gelagert wird, dass Luft zirkulieren kann und es zügig trocknen kann.

Deshalb 9 wichtige Tipps:

1.Heizen Sie ausschließlich mit naturbelassenen, lufttrockenem Holz in Scheiten oder Stücken mit maximal 18% Restfeuchte. Anhaftende Rinde kann mit verfeuert werden.

2.Heizholz wird am besten zwischen Dezember und Februar geschlagen und sofort- vor dem Lagern !- gespalten. Das Austrocknen des Holzes wird so wesentlich gefördert. Die einzelnen Scheite dürfen 10 bis maximal 20 Zentimeter Umfang haben.

3.Heizholz muss vor dem Verbrennen 2 bis 3 Jahre luftig, vor Regen und vor Feuchtigkeit geschützt gelagert werden. Nach 2 bis 3 Jahren Lagerzeit hat das Holz nur noch maximal 15 bis 18% Restfeuchte. Es heizt hervorragend und verbrennt schadstoffarm.

4.Heizholz lagert am besten unter einem vorgezogenen Dach oder in einer luftigen Holz-hütte. Wenn es zu Kreuzstapeln aufgeschichtet wird, lagert es am besten.

5.Lagern Sie ihr frischgeschlagenes Heizholz nicht im Keller. Dort kann es nicht austrocknen , sondern stockt. Nur ganz trockenes Holz kann in einem gut belüfteten Keller gelagert werden.

6.Heizholz darf niemals in eine Plastikplane eingepackt werden. Holz braucht Luft und Wind zum trocknen.

7.Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dass Sie trockenes Heizholz haben: Bitten Sie Ihren Bezirksschornsteinfegermeister Ihr Heizholz zu untersuchen. Er hat ein Brennholzfeuchte- Messgerät . Die Elektrode wird ins Holz geschlagen- und schon zeigt das Gerät exakt die Restfeuchte an.

8.Holz verschiedener Baumarten hat unterschiedliche Heizwerte. Wer Holz nach Gewicht kauft, kommt bei Nadelholz am besten weg- aber trocken muss es sein! Wer das Holz für den Ofen nach Raummetern bemessen kauft, der nimmt besser Laubholz.

9.Eichen und Buchenholz hat den höchsten Heizwert nach Volumen. Ein Raummeter luft-trockenes Laubholz mit 15% Restfeuchte- das sind rund 450 Kilogramm Holz- enthält soviel Heizenergie wie 210 Liter Heizöl oder 385 Kilogramm Braunkohlenbriketts. Soviel fossile Energie wird eingespart, wenn stattdessen mit Holz im Ofen geheizt wird.
Halten Sie sich immer genau an die Bedienungsanleitung und verwenden Sie aus-schließlich die vom Hersteller genehmigten Brennstoffe. Müll zu verheizen ist streng verboten.

Um Leistungsabfall und Zugverlust durch Staub und Asche zu vermeiden, empfiehlt sich auch bei Holzfeuerungsanlagen mit guter Verbrennung die regelmäßige und gründliche Rei-nigung des Brennraumes, der Rauchgaszüge ,des Rauchrohres und des Schornsteins.

Die regelmäßige Wartung und Reinigung der Schornsteine und Rauchrohre wird nach der Kehr- und Überprüfungsverordnung durchgeführt. Der Ofen unterliegt der freien Vereinba-rung zwischen dem Grundstückseigentümer und dem Bezirksschornsteinfegermeister. Sie können mich gerne darauf ansprechen.

So gefährlich ein Rußbrand auch ist, durch richtiges und besonnenes Verhalten können in den meisten Fällen größere Schäden vermieden werden. Deshalb ist es wichtig, sich im Ernstfall richtig zu verhalten :


1.Ruhe bewahren, die Feuerwehr und den Schornsteinfeger benachrichtigen.

2.Alle Feuerstätten die noch in Betrieb sind außer Betrieb setzten, d.h. alle Türen der Feuerstätten und die Verbrennungsluftzuführung dicht verschließen !

3.Rauchrohre von unbenutzten Feuerstätten, die am gleichen Schornstein angeschlossen sind, entfernen und die Anschlussöffnungen dicht verschließen !

4.Brennbare Gegenstände im Bereich des gesamten Schornsteines entfernen, d.h. Möbel und sonstige brennbare Gegenstände wegrücken und freien Zugang zu den oberen und unteren Schornsteinreinigungsverschlüssen schaffen.

5.Feuerlöscher bereit halten, den Schornstein im gesamten Gebäude vom Keller bis zum Dachboden und auch von außen her beobachten und feuerfeste Gefäße für die Rußentleerung bereitstellen.

6.In keinem Fall versuchen, den Rußbrand mit Wasser zu löschen ! Wasser verdampft bei Erhitzung und vergrößert hierdurch sein Volumen je nach Temperatur um mehr als das 1700 fache ! Ein Eimer Wasser ( 10 Liter), ergibt bei Änderung des Aggregatzustandes- von flüssig in gasförmig- eine Volumenvergrößerung auf 17.000 Liter Dampf. Bei dem Versuch den Rußbrand im Schornstein mit Wasser zu löschen, würde ein enormer Druck entstehen. Der Schornstein würde auseinander gedrückt.


Damit es erst gar nicht zu einem Kaminbrand kommt, ist das richtige Betreiben der Feu-erstätte wichtig. Hierzu gehört auch die richtige Brennstofflagerung, d.h. das Holz muss mindestens 2 Jahre lufttrocken gelagert werden. Aber auch die rechtzeitige Reinigung des Schornsteines durch den Schornsteinfeger ist eine wichtige Maßnahme zu Vorbeu-gung. Informieren Sie deshalb Ihren Schornsteinfeger, sobald Sie Glanzruß in Ihrer Feuerstätte oder in Ihrem Schornstein feststellen.

Wenn Sie Fragen haben oder wenn Sie mehr wissen möchten, rufen Sie einfach an.
Wir sind gern für Sie da und beraten neutral.





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